Plastikfrei im Bad: Tipps für weniger Müll #plastikfasten

Das dreigeteilte Bild zeigt selbstgemachte Badekugeln im Glas, einen Stapel Seife und Stoff-Abschmink-Pads.

In vielen Haushalten stapeln sich im Badezimmer Tiegel, Tuben und Flaschen aller Art. So entsteht durch die tägliche Körperpflege auf Dauer ganz schön viel Müll, der vor allem in den gelben Sack oder die gelbe Tonne wandert. Und dass die Massen von Plastik inzwischen zu einem großen Problem für die Umwelt geworden sind, dürfte bekannt sein. Doch jeder Einzelne kann helfen und beim eigenen Verbrauch ansetzen! Es muss nicht von einem Tag auf den anderen völlig plastikfrei im Bad sein – aber Sie werden sehen, dass es gar nicht schwierig ist, das Verpackungsmaterial zu reduzieren. Es gibt viele Ansatzpunkte. Fangen Sie einfach mit dem an, der Ihnen am leichtesten fällt!

Plastikfrei im Bad: unverpackte Haarpflege

Für die Haarwäsche gibt es einige Optionen: Am bekanntesten sind feste Shampoos und Haarseifen. In Form und Anwendung unterscheiden sie sich kaum, nur die Zusammensetzung ist anders. Feste Shampoos enthalten milde, natürliche Tenside, Haarseife besteht aus verseiften Ölen.

Zunehmender Beliebtheit erfreut sich außerdem selbst gemachtes Shampoo aus Roggenmehl oder Lavaerde. Fester Conditioner oder eine saure Rinse mit Essig ersetzen die Spülung. Anstatt Trockenshampoo schafft Maisstärke Abhilfe bei „Bad Hair Days“ und für ein wenig extra Pflege zwischendurch ist eine Haarkur mit Aloe vera schnell gemixt.

Ein Glas mit angerührtem Mehl.
Zero-Waste-Shampoo aus Roggenmehl angerührt.© Jessica B.

Körperpflege ohne Plastikverpackung

Die Ablage in der Dusche wird schön übersichtlich ohne die vielen Tuben. Auch das Duschgel weicht einer Seife mit Duft nach Ihrer Wahl. Mit einem praktischen Seifensäckchen hält sie noch länger und Sie können sie restlos aufbrauchen. Alternativ legen Sie die Seife nach dem Duschen in eine passende Schale, in der sie gut trocknen kann.

Wer sich gerne ab und zu ein Bad gönnt, greift zu unverpackten oder DIY-Badekugeln. Dafür gibt es ein einfaches Grundrezept, mit dem Sie nach Belieben immer wieder Kreationen erfinden können. Diese eignen sich auch gut als kleines handgemachtes Geschenk!

Zwei Stücke der Bodybutter liegen auf einem Teller mit Blumendeko
Feste Bodybutter kann man leicht selbst herstellen und Plastikfrei aufbewahren.© Danah R.

Nach dem Baden oder Duschen spendet Bodybutter oder hochwertiges Öl Feuchtigkeit. Wenn es gelegentlich ein Peeling sein darf, greifen Sie auf selbst gemachtes auf Basis von Zucker oder ein Körperpeeling mit Kaffeesatz zurück oder gönnen Sie sich eine zusätzliche Seife mit sanftem Peelingeffekt.

Deo gibt es ebenfalls in fester Form oder als Creme zu kaufen. Wenn Sie Kokosöl, Natron und Speisestärke in der Küche haben, können Sie das feste Deo aber auch kurz selbst anrühren. Die Anleitung für ein Deospray finden Sie im Waschbär-Magazin.

Zahnpflege – geht das plastikfrei?

Inzwischen gibt es immer mehr Hersteller, die Zahnbürsten aus Holz oder Bambus anbieten. Sie können also bei Bedarf alle paar Monate ein neues Modell ausprobieren, bis Sie mit Ergonomie und Härte der Borsten optimal zufrieden sind.

Zu Zahnpasta mit Mikroplastik in einer Plastiktube gibt es zum Glück ebenfalls Alternativen: Zahnputz-Tabs, die vor dem Putzen zerkaut werden, Paste in Metalltuben, Zahnkreide, Zahnsalz oder Zahnpulver. Auf Basis von Kokosöl können Sie Zahnpasta sogar selbst herstellen. Für zusätzliche Hygiene und Frische sorgt Mundspülung. Diese können Sie mit minimalem Aufwand selber machen und sparen sich damit nicht nur die Verpackung, sondern auch fragwürdige Inhaltsstoffe.

Handelsübliche Zahnseide besteht – trotz des Namens – oft aus Mikrofasern. Besser: Zahnseide aus echter Seide oder veganer Maisseide.

Plastikfrei im Bad: Abschminken

Für Abschminklotion und Reinigungstücher müssen Sie kein Geld mehr ausgeben. Öle wie Sonnenblumen- oder Mandelöl eignen sich bestens, um auch wasserfestes Make-up zu entfernen. Die passenden waschbaren Abschminkpads gibt es aus verschiedenen Materialien, in tollen Farben mit und ohne Muster. Wer mag, kann sie natürlich auch selber nähen oder häkeln.

Rasur

Klare Empfehlung: Investieren Sie in einen Rasierhobel. Der Name klingt zwar brutal, die Angst ist jedoch unbegründet. Die Rasierer aus Edelstahl sind extrem langlebig, nur die Klingen müssen hin und wieder ausgetauscht werden. Feste Rasierseifen sorgen für perfekten Schaum und sind sehr ergiebig. Ein Rasierpinsel mit Naturborsten ergänzt das altbewährte Zubehör. Unterm Strich: Kaum Müll, kein Strom und ein extrem gründliches Ergebnis.

Zero-Waste-Monatshygiene

Binden und/oder Tampons verursachen jede Menge Müll. Plastik spielt hier zwar nicht die Hauptrolle, es ist jedoch einfach, den Verbrauch ganz im Sinne von Zero Waste enorm zu reduzieren: Die Möglichkeiten reichen von Menstruationstassen und -schwämmen über waschbare Binden und spezielle Unterwäsche.

Eine weiße ud eine schwarze Mentruationstasse mit je einem Beutelchen.
Für plastikfreie Monatshygiene gbt es verschiedene Ansätze. Die bekannteste ist die Mentruationstasse.© Jessica B.

Plastikfrei im Bad heißt auch: Mikroplastik vermeiden!

Mit den genannten Punkten lässt sich viel Plastik vermeiden – zumindest sichtbares Plastik. Mikroplastik im Abwasser ist leider ebenfalls ein großes Problem. Es ist in konventioneller Kosmetik enthalten, doch der Großteil stammt aus Kleidung. Synthetische Fasern sondern bei jedem Waschgang kleine Partikel ab, die in der Maschine nicht herausgefiltert werden. Dafür gibt es spezielle Waschbeutel. Prüfen Sie am besten vor dem Waschen die Etiketten und nutzen Sie bei Bedarf den Beutel. Tipp für die Zukunft: Wenn möglich, Kleidung aus Naturfasern kaufen!

Auch bei plastikfrei im Bad gilt: Weniger ist mehr

Generell lohnt es sich, den eigenen Bedarf hin und wieder kritisch zu hinterfragen. Das Angebot an Pflegeprodukten ist über die letzten Jahrzehnte riesig geworden. Finden Sie heraus, was Sie davon wirklich benötigen und was eigentlich gar nicht notwendig ist.

Wenn Sie jetzt entschlossen sind, Ihr Bad auf den Kopf zu stellen, noch ein Rat: Werfen Sie das angebrochene Shampoo oder Deo nicht weg. Brauchen Sie Vorhandenes erst auf und starten Sie erst dann mit der plastikfreien Alternative.

 

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