Kosmetik selbst herstellen klingt erst einmal aufwendig, muss es aber gar nicht sein. Im Vorratsschrank in der Küche warten bereits viele Zutaten, die auch im Badezimmer Anwendung finden können. Das Beste: Sie sparen Geld, Verpackung und wissen genau, was drin ist.
Gerade bei Shampoos, Conditioner und Kuren aus dem Drogeriemarkt sind die Zutatenlisten lang und voller unbekannter Begriffe. Ob das so gut für die Haare ist? – Sicher ist jedenfalls, dass es für eine gute, stressfreie Haarpflege keiner bunten Fläschchen oder Döschen bedarf. Inzwischen gibt es nämlich viele erprobte Möglichkeiten, die Haare ohne herkömmliches Shampoo zu waschen. Vieles davon ist gar nicht so neu, sondern viel mehr eine Rückkehr zu Großmutters Methoden. So brauche ich für meine Haarwäsche nur noch zwei Dinge: Roggenmehl und Apfelessig.
Rezept für Roggenmehl-Shampoo
Das brauchen Sie:
- 2-5 EL Roggenmehl Typ 1150 (Menge individuell nach Haarlänge)
- Wasser

Das angerührte Shampoo aus Roggenmehl.
Zubereitung und Anwendung
Mehl in eine Schüssel geben, nach und nach mit dem Schneebesen ein wenig Wasser einrühren, bis schließlich eine shampooähnliche Konsistenz erreicht ist. Die Mischung sollte direkt vor der Haarwäsche angerührt werden, frisch eignet sie sich am besten.
Das Ganze wird wie gewohnt angewendet: Haare nass machen, Roggenmehl-Shampoo einmassieren, kurz warten und dann sorgfältig ausspülen. Neu ist nur, dass kein Schaum entsteht.
Wichtig: Gerade wenn man lange silikonhaltiges Shampoo verwendet hat, ist es sehr wahrscheinlich, dass sich die Haare zuerst an die neue Methode gewöhnen müssen. Die Umstellungsphase ist völlig individuell und kann ein paar Tage bis mehrere Wochen dauern. Es lohnt sich aber auf jeden Fall – auch weil die Haare danach für gewöhnlich langsamer nachfetten.
Rezept für Apfelessig-Haarspülung
Das brauchen Sie:
- 1-2 EL Apfelessig (alternativ Zitronensaft)
- 200-500 ml Wasser (Menge individuell nach Haarlänge)
Zubereitung und Anwendung
Essig in einen (Mess-)Becher geben. Nach der Haarwäsche mit warmem Wasser auffüllen und langsam über die Haare gießen. Die saure Rinse kann nach 1-2 Minuten ausgespült werden, das ist aber kein Muss. Spätestens wenn die Haare trocken sind, verfliegt der Essiggeruch und hinterlässt weiches, glänzendes Haar.
Rezept für Trockenshampoo
Das brauchen Sie:
- Maisstärke
- Kakaopulver

Eine Zutat (bei dunkeln Haaren ergänzt durch Kakao) ergibt ein wunderbares Trockenshampoo.
Zubereitung und Anwendung der selbst gemachten Haarpflege
Für dunkle Haare: Die Stärke mit ein wenig Kakaopulver vermischen. Bei hellen Haaren nur Maisstärke nehmen.
Das Pulver nach und nach am Haaransatz auftragen und mit einem Kamm im Haar verteilen. Die Stärke muss ins Haar eingearbeitet werden. Am besten Sie starten mit einer kleinen Menge und dosieren vorsichtig.
Übung macht den Meister: Auch bei selbst gemachter Haarpflege
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es unter Umständen mehrere Anläufe benötigt, die persönlich beste alternative Haarpflege zu finden. Hier gilt: Versuch macht klug!
Haben Sie auch schon Erfahrungen mit Haarwäsche ohne Shampoo gemacht? Hinterlassen Sie gerne einen Kommentar.
Weitere Anleitungen für DIY-Kosmetik finden Sie im Waschbär-Magazin:
Feste Bodybutter selbst herstellen
Bildquellen
- diy-shampoo: ©Jessica B.
- diy-trockenshampoo: ©Jessica B.
- zero-waste-haarpflege: © Jessica B.
Dany
3 Juli
Hi,
seit einiger Zeit wasche ich die Haare mit Seife, zum Teil selbst gemacht, zum Teil gekauft (z.B. Savon Marseille). Hat gut funktioniert, bis meine Haare durch die Arbeit sehr schmutzig, v.a. staubig wurden. Damit wird die Seife nicht fertig, auch nicht bei 2 Waschdurchgängen. Die Haare schauen nach der Wäsche zwar gut aus, stinken aber leider furchtbar! Da ich lange Haare habe, rieche ich das selbst stark.
Daher bin ich wieder auf konventionelles Shampoo umgestiegen, denn auch das Bio-Shampoo half nicht. Manchmal hilft halt doch nur Chemie, wie’s ausschaut… :-/
Daniela
13 Oktober
Mit der sauren Rinse werden meine Haare zu fein, ich kriege keine Frisur mehr hin ohne nicht zu föhnen und zu stylen. Das Haar fühlt sich jedoch wunderschön weich an. Gibt es etwas mit dem ich die Rinse ergänzen kann, dass meinem Haar auch etwas Kraft verleiht?
Die Haare wasche ich seit Jahren mit selber gemachter Haarseife.
Jessica B.
15 Oktober
Hallo Daniela,
das überrascht mich, ich kenne von mir und anderen Erfahrungsberichten eher den Effekt, dass feines Haar von der sauren Rinse profitiert.
Wie stellen Sie sie denn her? Vielleicht können Sie das Mischverhältnis verändern oder Zitronensaft statt Essig ausprobieren? Oder eine andere Essigssorte?
Wie fühlt sich das Haar an, wenn es nur mit Haarseife gewaschen und getrocknet wird?
Eine interessante Option wäre eine Rinse mit Bier. Entweder pur kurz einwirken lassen und dann ausspülen oder gemischt mit Wasser im Verhältnis 1:2 ohne Ausspülen.
Die Inhaltsstoffe des Biers können kräftigend wirken, der pH-Wert ist wie bei Essig und Zitronensaft sauer und sorgt so für glatte, glänzende Haare.
Viele Grüße
Jessica
Sabine
18 August
Hallo zusammen
ich habe auch sehr feines, glattes Haar, was ich früher spätestens alle zwei Tage gewaschen hab, um wieder etwas Volumen und Schwung hinein zu bekommen. Seit einiger Zeit wasche ich es mit dem Roggenmehl-„Shampoo“ und mache danach eine Essig-Spülung. Da das Shampoo dem Haar nach meinem Gefühl schon viel mehr Kraft und Griffigkeit verleiht, macht die Rinse es nicht zu glatt. Vielleicht ist das ja auch eine gute Kombi für dich, Daniela?
Katharina
15 Mai
Probiere das Roggenmehl statt der Haarseife. Mein feines Haar wurde dadurch griffiger und voluminöser. Da braucht es dann auch keine Essig Spülung. Zum Schluß aber gut mit kaltem Wasser spülen. Das reicht. Außer du hast stark kalkhaltiges Wasser, dann wäre ab und an eine Spülung mit Essig gut. Oder du filterst das Wasser.