Einfach selbst gemacht: Wunderbrot

Wunderbrot liegt angeschnitten auf einem Holzbrett.

Als ich den Begriff „Life Changing Bread“ oder „Wunderbrot“ zum ersten  Mal gehört habe, bin ich gleich neugierig geworden. „Life Changing Bread“ bedeutet wörtlich übersetzt ja so viel wie „lebensveränderndes Brot“. Das klang ungewöhnlich. Ich hatte zudem gerade eine Heilfastenkur gemacht und wollte meine neuen Essgewohnheiten beibehalten. Ich wollte testen, ob der Verzicht auf tierische Bestandteile oder Mehlprodukte langfristig einen Unterschied in meinem Wohlbefinden hervorrufen würde. Daher kam die Idee eines veganen, glutenfreien Brotes gerade recht. Ob das Brot wirklich Ihr Leben verändert, müssen Sie selbst beurteilen. Für mich ist es mittlerweile eines meiner liebsten Rezepte für Backwaren.

Wunderbrot – Woher stammt der Begriff?

Sarah Britton, eine kanadische Food-Bloggerin, veröffentlichte das Rezept vor einigen Jahren unter dem Namen „Life Changing Bread“. Im Deutschen hat sich der Begriff „Wunderbrot“ eingebürgert. Es handelt sich dabei um Rezepte für ein ballaststoffreiches Brot ohne Mehl oder Backtriebmittel. Stattdessen kommen Saaten und Nüsse hinein. Das Brot ist vegan und glutenfrei.

Schnell zubereitet, lecker und leicht abzuwandeln

Wer herkömmliche Rezepte zum Backen verwendet, weiß, dass Brote meist mehrere Male gehen müssen. Zwischendurch müssen Sie den Teig durchkneten. Das Endergebnis schmeckt gut, aber der Aufwand ist groß. Beim Wunderbrot ist das anders. Den Teig rühren Sie in nur einer Schüssel an, sodass das anschließende Aufräumen nicht lange dauert. Das Vermengen der Zutaten gelingt in Minuten. Der Teig muss nur ein Mal am Stück gehen und kann dann gebacken werden. Eine einfache Kastenform genügt. Zudem können Sie die Zutaten variieren.

Wer auf die Low-Carb-Ernährung setzt, kann weniger Hafer und dafür mehr andere Zutaten verwenden. Das Backen ist insgesamt deutlich weniger aufwändig als bei anderen Brotsorten. Im Waschbär-Magazin finden Sie ein weiteres Rezept für Low-Carb-Brot, allerdings wird dieses Rezept mit Eiern zubereitet.

Flohsamen statt Mehl

Einer der wichtigsten Bestandteile dieses Brots sind die ballaststoffreichen Flohsamen. Sie verbinden aufgrund ihres Quellvermögens die einzelnen Zutaten. Dadurch kommt das Brot ohne Mehl aus und ist glutenfrei. Als Kohlenhydratquelle ist jedoch Hafer (glutenfrei) enthalten.

Nüsse und Samen als weitere Grundlage für den Teig

Neben den Flohsamen bilden Nüsse und Saaten wie Haselnüsse, Sonnenblumenkerne, Chiasamen und Leinsamen die Grundlage für das Brot. Dadurch enthält es viel Protein. Generelle Informationen zu den Nährwerten von Nüssen sowie Tipps zum nachhaltigen Nusskauf finden Sie in unserer Warenkunde Nüsse.

Die Zutaten für das Wunderbrot stehen in Schüsseln abgefüllt auf einem Holzbrett.
Bei der Zubereitung des gesunden Wunderbrots kommt kein Mehl zum Einsatz.© Constanze H.

Rezept für selbst gemachtes Wunderbrot

Hier können Sie das Rezept für das selbst gemachte Wunderbrot als PDF herunterladen.

Zutaten

  • 3 EL Kokosöl
  • 350 ml Wasser
  • 135 g Sonnenblumenkerne
  • 90 g Leinsamen
  • 70 g Haselnüsse
  • 145 g Haferflocken (glutenfrei)
  • 2 EL Chiasamen
  • 4 EL Flohsamenschalen oder 3 EL gemahlene Flohsamenschalen
  • 1 TL Salz
  • 1 EL Ahornsirup

Zubereitung

  1. Geschmolzenes Kokosöl mit Ahornsirup und Wasser mischen und beiseitestellen.
  2. Die restlichen trockenen Zutaten in einer großen Schüssel vermengen.
  3. Die Mischung aus Kokosöl, Ahornsirup und Wasser mit den trockenen Zutaten vermischen und zu einem „Teig“ rühren.
  4. Eine Kastenform oder eine ähnliche Form mit Backpapier auslegen, die Masse einfüllen und festdrücken. Mit einem Bienenwachstuch abdecken.
  5. Mindestens vier Stunden bei Zimmertemperatur ruhen lassen, am besten über Nacht.
  6. Backofen auf 170 °C Ober- und Unterhitze vorheizen, dann das Brot auf mittlerer Schiene etwa 20 Minuten backen.
  7. Das Brot aus der Form heben und mit dem Backpapier auf dem Rost etwa 40–50 Minuten weiterbacken. Wenn das Brot beim Draufklopfen hohl klingt, ist es fertig.
  8. Gut auskühlen lassen, sonst zerfällt es leicht.

Sie können das Brot wunderbar scheibenweise einfrieren und es nach Bedarf auftauen lassen und genießen. Frisch hält sich das Brot in einem geeigneten Behälter etwa fünf Tage.

Wunderbrot: Tipps und Anregungen

  • Variieren Sie die Zutaten: Verwenden Sie statt Haselnüssen Mandeln, Sesamsaat, Buchweizen oder Kürbiskerne. Verändern Sie die Gewichtsanteile jeweils ein wenig. Entwickeln Sie Ihre eigenen Rezepte.
  • Ersetzen Sie die Haferflocken je nach Geschmack, Verfügbarkeit und Verträglichkeit durch Hirse oder Reisflocken. Erlaubt ist, was lecker ist und guttut.
  • Verschiedene Gewürze, wie ein selbst hergestelltes Brotgewürz oder italienische Kräuter, geben dem Brot jeweils eine andere Geschmacksrichtung.
  • Statt Kokosöl können Sie auch Rapsöl oder Ghee (nicht vegan) nutzen.
  • Ahornsirup lässt sich durch Süßungsmittel wie Stevia oder Birkenzucker ersetzen.
Wunderbrot ist mit frischen Sprossen belegt.
Das glutenfreie Brot schmeckt sowohl süß als auch herzhaft belegt.© Constanze H.

Fazit zum selbst gemachten Wunderbrot

Meiner Familie und mir hat das Brot sehr gut geschmeckt und wir backen es immer wieder gern. „Normales“ Brot wird bei uns weiterhin auf dem Speiseplan stehen. Das Wunderbrot ist jedoch eine Bereicherung und stellt eine Ergänzung zu einem bewussten Ernährungsstil dar. Am besten schmecken mir zu diesem Brot Käse, frische Sprossen oder eine selbst gemachte Hagebutten-Marmelade.

Viel Freude beim Backen und Essen.

Schreiben Sie einen Kommentar

* Diese Felder sind Pflichtfelder.