Do it yourself: Eine Wichteltür aus Eisstielen basteln

Die selbst gebastelte Wichteltür ist im Wohnzimmer auf dem Boden aufgestellt.

Viele Mythen und Geheimnisse ranken sich um Wichtel. Wichtelmännchen sind kleine Fantasiegeschöpfe, die größtenteils in den nordischen Ländern eine wichtige Rolle spielen. Sie wohnen in Häusern, Höfen und Scheunen. Menschen dürfen sie nicht sehen, da ihr Zauber und ihre Kraft sonst verloren gehen. Die Wichtel helfen beim Vertreiben böser Träume, bringen kleine Schätze aus Wald und Wiese mit und finden verloren gegangene Dinge. Außerdem versüßen sie die Vorweihnachtszeit, helfen über kleine und große Probleme hinweg und treiben manchmal auch ein wenig Schabernack, so sagt man jedenfalls.

Wichtel in Kinderbüchern

Die kleinen Hausgeister beflügeln die Fantasie und kommen daher in vielen Kinderbüchern vor. Der wohl bekannteste von ihnen ist Tomte Tummetott aus dem gleichnamigen Buch von Astrid Lindgren. Dieser ganz besondere Zauber, der von den Wichtelmännchen und Zwergen ausgeht, zieht nicht nur Kinder in seinen Bann. Auch uns Erwachsenen ermöglicht er eine kleine Reise in eine mystische Welt – weit über die Weihnachtszeit hinaus.

Zutritt zur menschlichen Welt durch die Wichteltür

Damit der kleine Wichtel die Möglichkeit hat, in unser menschliches Reich einzutreten, haben wir eine Wichteltür für ihn gebastelt. Die Magie nimmt dadurch ein wenig mehr Form an. Das hilft Kindern, sich auf die Welt der Wichtel einzulassen. Wichteltüren kann man kaufen, ganz einfach und viel schöner aber auch selbst aus ein paar Eisstielen basteln.

Anleitung für eine selbst gebastelte Wichteltür aus Eisstielen

Hier können Sie die Anleitung für eine Wichteltür aus Eisstielen als PDF herunterladen.

Das brauchen Sie

  • 11 Eisstiele
  • 3 kleine Stöckchen
  • Perlen
  • Farbe und Pinsel
  • Schere, Säge
  • Heißkleber oder Holzleim
  • Naturmaterialien zum Verzieren

Und so geht’s

  1. Acht Eisstiele nebeneinanderlegen.
  2. Zwei weitere Eisstiele quer darauflegen und so kürzen, dass nichts übersteht. Alles miteinander verkleben.
  3. Einen weiteren Eisstiel diagonal zwischen die zwei Querstreben legen und so kürzen, dass er dazwischenpasst. Danach festkleben.
  4. In beliebiger Farbe anmalen. Eine Perle als Türklinke mittig ankleben.
  5. Nun entsteht noch die Türzarge: Stöcke so abmessen, dass sie um die Tür herumgelegt werden können. Zurechtsägen und festkleben.
  6. Danach sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt: Mit Moos, Laub, Herbstfrüchten und/oder Reisig können Sie bzw. Ihr Kind den Eingangsbereich und die Tür so richtig heimelig gestalten.
  7. Jetzt die Tür z.B. mit doppelseitigem Klebeband an der Wand befestigen.
Die vier Schritte zum Basteln der Wichteltür.
In wenigen Schritten ist die Wichteltür gebastelt.© Constanze H.

Das Kind behutsam an die geheimnisvolle Wichteltür heranführen

Als Vorbereitung und Einführung in das Geheimnis der Wichteltür können Bücher dienen, aber auch eigene, erfundene Geschichten. So entstehen kreative und fantasievolle Traumreisen. Je nach Alter des Kindes können Sie die Wichteltür im „Rohzustand“ aufstellen und die Tür sowie den Eingangsbereich der Tür selbst gestalten oder von Ihrem Kind gestalten lassen. Mitbringsel von Waldspaziergängen in der Natur eignen sich dazu besonders gut.

Die Tür auf Augenhöhe der Kinder platzieren

Die Tür stellen Sie so auf, dass sie für das Kind erreichbar ist. Bei uns hat sie einen Platz über der Sockelleiste in einer kleinen Ecke des Flures bekommen. Sie können sie natürlich auch im Kinderzimmer aufstellen. Falls Ihr Kind noch sehr klein ist (unter drei Jahre alt) sollten Sie keine losen, leicht zu verschluckenden Kleinteile wie Steinchen dazulegen.

Eine Geschichte um den Wichtel herum spinnen

Ein toller Zeitpunkt, um mit der Wichteltür zu starten, ist die Vorweihnachtszeit. Sie können einen kleinen Brief schreiben und ihn am Abend vor die Türe legen. So kann sich der Wichtel kurz vorstellen. Zusammen mit Ihrem Kind können Sie zum Beispiel auch einen Namen vergeben und überlegen, wo er wohl herkommt. Wir haben eine Kerze angezündet, damit es der Wichtel schön warm hat, wenn er aus der Kälte von draußen hereinkommt. Jeden Tag hat er etwas mitgebracht. Entweder eine kleine Geschichte oder eine besondere Feder. Manchmal auch Edelsteine, etwas zum Naschen oder eine Murmel.

Die Wichteltür ist aufgestellt und dekoriert.
Die Wichteltür ist liebevoll dekoriert – der Wichtel soll es schließlich gemütlich haben.© Constanze H.

Abends haben wir dem Wichtel hin und wieder etwas zu Naschen hingestellt oder einen kleinen Becher Milch. Die Kinderaugen leuchten natürlich umso mehr, wenn sie am nächsten Morgen feststellen, dass das Becherlein leer und der Keks aufgefuttert ist. An manchen Tagen, wenn es sehr matschig draußen war, hat der Wichtel etwas Dreck von seinen Schuhen vor der Türe liegen lassen. Da kam unserem Sohn die Idee, einen Besen aus Reisig und trockenen Gräsern zu basteln. Eine selbst gebastelte Leiter aus kleinen Birkenstöckchen ist im Laufe der Adventstage ebenfalls hinzugekommen.

Tipps für die selbst gebastelte Wichteltür

  • Behalten Sie die Wichteltür das ganze Jahr über. Auch unterm Jahr gibt es tolle Geschichten zu erzählen oder Kindertränen zu trocknen. Gerade in schwierigen Zeiten, wie wir sie z.B. während der Corona-Pandemie erlebt haben, hilft es, dass Kinder einen kleinen, geheimnisvollen Freund haben. Zwar ist der Wichtel nicht sichtbar, aber dennoch wissen die Kinder, dass er da ist.
  • Die Wichteltür kann ganz hervorragend einen gekauften Adventskalender ersetzen.
  • Natürlich können auch Feen oder Zwerge hinter der Wichteltüre versteckt leben.

Ich wünsche Ihnen ganz viel Freude beim Nachbasteln und beim Mitträumen in der geheimnisvollen Welt der Wichtel.

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