Einfach selbst gemacht: Veganer Joghurt

Selbst gemachter Joghurt im Glas vor einem hellgrünen Joghurtbereiter

Ich esse sehr gerne pflanzlichen Naturjoghurt. Früher gab es zum Frühstück eigentlich immer Brötchen mit Wurst und Käse oder Marmelade. Inzwischen starte ich den Tag mit abwechslungsreichen Kombinationen aus veganem Joghurt, frischen Früchten, Nüssen und Kernen. Der Anblick so einer Schüssel voller Nährstoffe bereitet mir jedes Mal aufs Neue Freude.

Das Problem: Die Joghurt-Verpackung

Getrübt wird diese allerdings dadurch, dass ich mich regelmäßig über den Verpackungsmüll durch die Joghurtbecher ärgere. Veganer Joghurt ist fast ausschließlich im 500-g-Plastikbecher erhältlich. Aus Herstellersicht gibt es dafür tatsächlich auch Gründe, die nicht nur ökonomischer Natur sind: Die Produktion, Reinigung und der Transport von (Pfand-)Gläsern ist sehr energieintensiv und aufwendig.1

Trotzdem möchte ich Plastik so gut es geht vermeiden. Außerdem wünsche ich mir eine sojafreie Variante ganz ohne Zusatzstoffe und unterschiedlich große Portionen.

Die Lösung: Selber machen

Um meinem Ziel näher zu kommen, habe ich den Joghurtbereiter von My.Yo ausprobiert. Er funktioniert ohne Strom und verspricht hausgemachtes Joghurt im Handumdrehen. Schon beim ersten Versuch merke ich: Die Handhabung ist wirklich erstaunlich unkompliziert und in wenigen Minuten erledigt.

Ich entscheide mich für meine selbst gemachte Mandelmilch als Basis. Joghurtkulturen gibt es als Kapsel oder im Beutel, es ist aber auch möglich, einen Rest gekauften oder bereits hergestellten Joghurt zu verwenden, um die Kulturen zu reaktivieren. Diesen Vorgang nennt man „Impfen“. Er kann bis zu fünfmal durchgeführt werden.

Joghurt im Bügelglas, dekoriert mit Brombeeren, Minze und Mandeln
Pflanzlicher Joghurt ohne Soja, Verpackung oder Zusatzstoffe© Jessica B.

Grundrezept für veganen Joghurt

Hier können Sie das Grundrezept für veganen Joghurt als PDF herunterladen.

Zutaten

  • 1 l pflanzliche Milch (siehe Tipp)
  • 1 Beutel Joghurt-Ferment oder 150 ml Restjoghurt

Zubereitung

  1. Zimmerwarme Milchalternative in die Innenschale des Joghurt-Bereiters füllen.
  2. Restjoghurt oder Ferment mit einem sauberen Schneebesen unterrühren.
  3. Den Innenbehälter mit dem Deckel verschließen.
  4. 750 ml kochendes Wasser in den Bereiter gießen, den Innenbehälter einsetzen und den Deckel zudrehen.
  5. 12-16 Stunden warten – fertig!

Optional: Joghurt verfeinern, z. B. mit einem Süßungsmittel nach Wahl, Vanille oder Früchten.

Welche Milchalternative eignet sich fürs Joghurt-Selbstmachen?

Der Hersteller des Joghurt-Bereiters empfiehlt (Bio-)Sojamilch, aber auch Mandel- und Kokosmilch sind erprobt. Wer mag, kann Kombinationen wie Mandel-Kokos herstellen.

Mit anderen Pflanzendrinks variieren die Ergebnisse stark. Das ist schade, denn am liebsten hätte ich Joghurt aus Hafer- oder Dinkelmilch gemacht. Die Getreidedrinks gehören vor allem wegen ihrer guten Ökobilanz2 zu meinen Favoriten.

Mandelmilch in einer Schale mit Schneebesen, davor ein Beutel Joghurtferment und einzelne Mandeln
Das pre- und probiotische Joghurtferment wird mit einem sauberen Schneebesen in die Milchalternative eingerührt.© Jessica B.

Was gibt es bei der Zubereitung von veganem Joghurt noch zu beachten?

Ich habe gelernt, dass bei der Herstellung Sauberkeit das oberste Gebot ist – schließlich sollen sich nur die guten Keime vermehren. Es gibt außerdem unterschiedliche Fermente, was den Geschmack beeinflusst. Manche Joghurtkulturen erzielen ein eher mildes Ergebnis, andere wiederum ein säuerliches. Wie cremig es wird, hängt unter anderem vom Fettgehalt der verwendeten Pflanzenmilch ab. Wenn ich Lust auf richtig stichfesten Joghurt habe, helfe ich gerne ein bisschen mit Agar Agar nach.

Mein Fazit zum selbst gemachten veganen Joghurt

Mit meinem Joghurt aus selbst gemachter Mandelmilch bin ich schon ziemlich zufrieden. Der Geschmack ist super, etwas fester dürfte er allerdings noch werden. Abgesehen davon habe ich den Müll deutlich reduziert, nur der kleine Beutel vom Joghurt-Ferment bleibt ab und zu übrig. Der zeitliche Aufwand ist wirklich überschaubar, den größten Teil davon erledigen die Kulturen ohne mein Zutun. Dank des Joghurt-Bereiters muss ich auch nicht darauf achten, dass sie es warm genug haben.

Abgesehen davon kann ich größere und kleinere Mengen herstellen und weiß genau, was drin ist. Die Zutatenliste ist im Vergleich zum gekauften Produkt erfreulich kurz.

Ich werde trotzdem noch weiter experimentieren. Kürzlich habe ich ein Rezept für Joghurt aus Nussmilch und Brottrunk entdeckt, das werde ich auf jeden Fall ausprobieren – vielleicht mit Haselnüssen aus der Region. Da Mandeln im Anbau viel Wasser benötigen, mag ich nicht zu viele davon kaufen. Und ab und zu gönne ich mir Sojajoghurt im Pfandglas, das der Unverpackt-Laden hier in Freiburg passenderweise parallel zu meinen Tests ins Sortiment aufgenommen hat…

Haben Sie schon einmal Joghurt selbst hergestellt? Wie sind Ihre Erfahrungen? Hinterlassen Sie gerne einen Kommentar!

Quellen

1 https://mehralsgruenzeug.com/glas-oder-plastik-was-ist-nachhaltiger/
2 https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/oekobilanz-pflanzenmilch

1 Kommentare
  • Ich habe diesen Yoghurtbereiter schon vor ein paar Jahren geschenkt bekommen und da ich seit 5Jahren vegan esse, habe ich ihn auch häufig benutzt. Allerdings hauptsächlich mit Sojamilch. Mein einmaliges Experiment mit Hafermilch hat nicht geklappt. Bisher hab ich für den Soyaghurt auch immer als Start die Reste von gekauften Soyaghurt benutzt. Grundsätzlich finde ich das Gerät super, da man/frau nur die Energie für den Wasserkocher braucht.

Schreiben Sie einen Kommentar

* Diese Felder sind Pflichtfelder.