Periodenunterwäsche: Erfahrungen mit der nachhaltigen Alternative

Eine Frau trägt Periodenunterwäsche in einem rostbraunem Ton.

Mittlerweile hat vermutlich jede Frau von Menstruationsunterwäsche gehört und immer mehr Frauen haben selbst schon Erfahrungen mit Periodenunterwäsche gesammelt. Doch für viele hört sich die Alternative noch befremdlich an. Ist es nicht unangenehm, im eigenen Blut zu sitzen? Und wie oft muss man Perioden-Pantys eigentlich wechseln? Wäscht man sie mit normaler Wäsche zusammen? In diesem Beitrag beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um das Thema Periodenunterwäsche.

Was sind die Vorteile von Periodenunterwäsche?

Weshalb Period-Pantys inzwischen stark umworben sind, ist einfach zu beantworten: Sie sind nachhaltig und bequem. Ihr Gegenspieler, der herkömmliche Tampon, hat heutzutage einen eher schlechten Ruf. Denn Tampons sind nicht für jede Frau angenehm zu tragen. Viele empfinden es als unangenehm, da Tampons vermehrt zu Scheidentrockenheit führen können. Werden sie außerdem nicht regelmäßig gewechselt, können sich Bakterien ansammeln. Im schlimmsten Fall kann dies zu einem toxischen Schocksyndrom (TSS) führen. Das aber wohl größte Problem ist der Müllabfall, der durch den einmaligen Gebrauch von Tampons und Binden entsteht.

Im Vergleich zu konventionellen Periodenprodukten liegt hier der wohl wichtigste Vorteil: Menstruationsunterwäsche ist nachhaltig, sowohl in Bezug auf die Umwelt als auch im finanziellen Sinne.

Wie nachhaltig ist Periodenunterwäsche?

Dass herkömmliche Tampons und Binden viel Müll produzieren, liegt auf der Hand. Aber auch in Bezug auf die Kosten ist Periodenunterwäsche auf lange Sicht finanziell nachhaltiger. Zunächst mag die Anschaffung von Period-Pantys mit höheren Ausgaben verbunden sein. Dennoch sparen Sie Kosten ein, da Sie Menstruationsunterwäsche mehrere Jahre lang verwenden können.

Falls Sie sich für diese Zero-Waste-Option entscheiden, sollten Sie beim Kauf auf die verwendeten Materialien achten. Einige Hersteller von Menstruationsunterwäsche setzen auf Kunststofffasern und Biozide, um unangenehme Gerüche zu vermeiden. Neben allergischen Reaktionen und einer gestörten Bakterienflora im Intimbereich kann die Verwendung von Bioziden zusätzlich die Umwelt belasten. Durch den Waschvorgang der Unterwäsche besteht die Gefahr, dass die verwendeten Chemikalien in das Grundwasser gelangen. Möchten Sie auf Periodenunterwäsche umsteigen, macht der Gebrauch dieser Zero-Waste-Option nur Sinn, wenn bereits bei der Herstellung auf Nachhaltigkeit geachtet wurde. Bestenfalls informieren Sie sich im Vorhinein über die Zusammensetzung der Menstruationsunterwäsche.

Exkurs: So viel Müll entsteht durch die Periode

Bedenkt man die Unmengen an Müll, die jede Frau jährlich durch konventionelle Hygieneartikel produziert, sind alternative Periodenprodukte eindeutig nachhaltiger. Laut der Online-Plattform Statista verbrauchten Frauen in Deutschland im Jahr 2022 rund zehn Packungen mit 48 enthaltenen Tampons, Binden oder ähnlichen Menstruationsprodukten. Der Müll, der jährlich durch diesen Verbrauch zusammenkommt, ist enorm. Utopia berichtete, dass in Deutschland, Österreich und der Schweiz durch Menstruationsartikel jährlich zwischen 75.000 und 125.000 Tonnen Abfall entstehen. Ein Berg an Müll, der sich durch die Verwendung von Periodenunterwäsche vermeiden lässt.

Welche weiteren Vorteile hat Periodenunterwäsche?

Frauen, die Menstruationsunterwäsche nutzen, tragen nicht nur zu mehr Nachhaltigkeit bei, sondern profitieren auch von anderen Vorteilen. Viele Hersteller von Periodenslips führen sogenannte Seamless-Pantys in ihrem Sortiment, die weder auftragen noch durch Kleidung zu sehen sind. Zudem wird die Periodenunterwäsche so angefertigt, dass sie einen hohen Tragekomfort aufweist. Und sie ist sogar in ästhetischen Designs mit recycelter Spitze erhältlich. Wo Binden und Slipeinlagen in der Unterhose schnell verrutschen oder knistern können, ist dies bei Menstruationsunterwäsche kein Thema.

Auch in Bezug auf die Gesundheit liegt Menstruationsunterwäsche vorn: Als Nutzerin tragen Sie keine Fremdkörper in sich. Viele Frauen berichten zudem, dass sie weniger Menstruationsbeschwerden durch das Tragen von Periodenunterwäsche verspüren. Tampons oder Binden hingegen werden oft mit Chemikalien oder Weichmachern behandelt. Diese können sich durch den direkten Kontakt zu den Schleimhäuten oder der Haut auf die Gesundheit und die Intensität der Regelschmerzen auswirken.

Auch für Inkontinenz oder für das Wochenbett nach der Geburt kann man Periodenunterwäsche verwenden. Möchten Sie nicht direkt auf Menstruationsunterwäsche umsteigen, ist die Verwendung von nachhaltigen und biologischen Binden und Slipeinlagen ein Schritt zu mehr Nachhaltigkeit.

Waschbär-Tipp: Ein weiterer Pluspunkt von Periodenunterwäsche liegt in den unterschiedlichen Saugstärken. Auch in unserem Onlineshop können Sie Menstruationsunterwäsche für eine leichtemittlere oder starke Monatsblutung finden.

Wie funktioniert Periodenunterwäsche?

Menstruationsunterwäsche besteht je nach Hersteller aus drei bis vier unterschiedlichen Schichten, die die austretende Flüssigkeit aufsaugen. Die erste Schicht leitet die Flüssigkeit ins Innere und sorgt dafür, dass kein Nässegefühl entsteht. Die mittlere Schicht hat eine antibakterielle und absorbierende Funktion und fängt je nach Saugstärke eine Blutmenge von ein bis drei Tampons auf. Die letzte beziehungsweise äußerste Schicht sorgt dafür, dass die aufgefangene Flüssigkeit nicht aus der Menstruationsunterhose austritt und in die Kleidung gelangt.

Sind Periodenslips für alle Menschen geeignet?

Periodenunterwäsche lässt sich vielseitig verwenden und ist daher für alle Menschen geeignet. Ein Vorteil von Menstruationsunterwäsche ist zum Beispiel, dass sie im Wochenbett nach der Geburt genutzt werden kann. Herkömmliche Tampons oder Binden wie auch Menstruationstassen sollten Sie nach der Geburt vermeiden.

Auch bei einer Blasenschwäche beziehungsweise Harninkontinenz eignet sich Periodenunterwäsche, da sie genügend Flüssigkeit aufnehmen kann.

Wenn Sie unter Endometriose leiden, kann Menstruationsunterwäsche helfen, Schmerzen zu lindern. Da viele Modelle so angefertigt werden, dass sie sowohl saugstark als auch flexibel und weich sind, können sie Periodenschmerzen reduzieren. Außerdem gibt es spezielle Pantys, die integrierte Wärmepads haben, sodass sie am Bauch und Rücken zusätzlich Wärme spenden.

Hilft Periodenunterwäsche bei Regelschmerzen?

Da Periodenunterwäsche so angefertigt wird, dass sie bequem sitzt, ohne einzuschneiden, kann sie Regelschmerzen verringern. Allgemein sind Menstruationsschmerzen jedoch von Frau zu Frau unterschiedlich und es lässt sich nicht pauschal beurteilen. Dennoch berichten viele Frauen von guten Erfahrungen in Bezug auf Menstruationsunterwäsche und geringere Regelschmerzen. Vielen hilft es bereits, keinen Fremdkörper, wie Tampons, in sich zu tragen, sondern das Menstruationsblut frei in die Periodenunterwäsche laufen zu lassen. Da beim Tragen von Tampons unbewusst die Muskulatur im Beckenboden und der Vagina aktiviert wird, gelingt es dem Körper nicht zu entspannen. Beim Tragen von Menstruationsunterwäsche bleibt die Muskulatur entspannt und es entstehen weniger Schmerzen.

Worauf sollte man beim Gebrauch von Periodenunterwäsche achten?

Grundsätzlich sollten Sie einen getragenen Periodenslip umgehend ausspülen. Wenn das nicht möglich ist, genügt es, ihn in einer Plastiktüte aufzubewahren und später auszuwaschen. Achten Sie auch auf die richtige Größe. Menstruationsunterwäsche sollte gut sitzen, damit nichts ausläuft. Vergessen Sie an stärkeren Tagen nicht, Ihre Unterwäsche zu wechseln.

Eine Frau liegt im Bett und trägt dabei ihre Periodenunterwäsche.
Periodenunterwäsche muss gut sitzen, damit sie Flüssigkeit auch im Schlaf sicher auffängt.© Waschbär

Wie oft am Tag wechselt man seine Periodenslips?

Generell sollten Sie Menstruationsunterwäsche wechseln, sobald sie sich feucht anfühlt. Je nach Stärke Ihrer Periode wechseln Sie Periodenunterwäsche ein- bis dreimal am Tag. Ist die Menstruation stärker, tauschen Sie den Slip spätestens nach sechs Stunden aus. Bei einer gewöhnlichen Periodenstärke kann ein Periodenslip bis zu zwölf Stunden getragen werden, da er bis zu 30 Milliliter an Flüssigkeit aufnehmen kann. Danach sollten Sie ihn dennoch wechseln.

Wie lange kann man einen Periodenslip am Stück tragen?

Das hängt von der Stärke der Blutung ab. Sollte Ihre Periode nicht zu stark sein, können Sie Menstruationsunterwäsche bis zu zwölf Stunden am Stück tragen.

Übrigens: Bei der Verwendung von Menstruationsunterwäsche besteht keine Gefahr eines toxischen Schocksyndroms. Ein TSS tritt generell nur in äußerst seltenen Fällen auf und nur in Kombination mit einem Fremdkörper, der sich in der Scheide befindet.

Wie oft kann man Periodenslips wiederverwenden?

Damit Ihnen Ihre Menstruationsunterwäsche so lang wie möglich erhalten bleibt, sollten Sie die Pflegehinweise beachten. Durchschnittlich lassen sich Period-Pantys bei richtiger Pflege mindestens zwei Jahre lang verwenden.

Entstehen beim Tragen von Periodenunterwäsche Gerüche?

Wenn Sie die Pflegehinweise Ihrer Menstruationsunterwäsche beachten, sollten keine unangenehmen Gerüche entstehen. Sollte ein Periodenslip dennoch mal unangenehm riechen, könnten die Fasern verklebt sein. Weichen Sie den Slip ein paar Stunden in kaltem Wasser mit hellem Essig ein und geben Sie ihn danach mit Waschmittel und Essig in die Waschmaschine.

Kann man mit einem Periodenslip schwimmen gehen?

Normale Menstruationsunterwäsche eignet sich nicht zum Schwimmen, da sie sich mit Wasser vollsaugt. Allerdings gibt es mittlerweile auch Periodenunterwäsche, die als Bademode entwickelt wurde. Alternativ können Sie stattdessen eine Menstruationstasse oder nachhaltige Tampons beim Schwimmen nutzen.

Ist es möglich, Periodenslips beim Sport zu tragen?

Auch beim Sport können Sie Periodenunterwäsche tragen. Hier eignen sich besonders die sogenannten Seamless-Modelle („seamless“ bedeutet auf Englisch „nahtlos“), da sie elastisch, atmungsaktiv und nicht sichtbar sind. Sollte Ihre Regel sehr stark sein und Sie fühlen sich nicht ausreichend geschützt, können Sie neben einem Tampon eine Menstruationsunterhose als zusätzlichen Schutz tragen.

Ist Periodenunterwäsche zu jeder Jahreszeit geeignet?

Periodenunterwäsche können Sie zu jeder Jahreszeit tragen. Wichtig ist nur, dass Sie sie entsprechend der Stärke Ihrer Blutung auswählen und regelmäßig wechseln. Beachten Sie auch, dass Sie die Unterwäsche richtig waschen und trocknen.

Wie wäscht man Periodenunterwäsche?

Grundsätzlich sollten Sie Menstruationswäsche nach den Pflegehinweisen waschen. Es ist ratsam, die Period-Panty nach dem Tragen mit kaltem Wasser per Handwäsche auszuwaschen. Kaltes Wasser ist hier wichtig, da warmes Wasser Blut gerinnen lässt, was schwieriger zu reinigen ist. Lassen Sie die Unterwäsche danach entweder lufttrocknen oder geben Sie diese direkt mit anderer Wäsche in die Waschmaschine.

Je nach Material ist die Menstruationsunterwäsche zwischen 30 und 60 °C waschbar. Bei den meisten genügt jedoch ein Waschvorgang zwischen 30 und 40 °C. So bleibt die Lebensdauer der Pantys länger erhalten. Nutzen Sie keinen Trockner, sondern lassen Sie die Unterwäsche lufttrocknen. Wenn Sie es bevorzugen, können Sie Periodenunterwäsche auch von Hand waschen. Zwischendurch sollten Sie sie aus Hygienegründen aber dennoch in die Maschine geben.

Welches Waschmittel sollte man für das Waschen seiner Periodenslips verwenden?

Zum Waschen Ihrer Periodenunterwäsche können Sie normales Fein- oder Colorwaschmittel verwenden. Bestenfalls nutzen Sie ein glyzerinfreies Waschmittel, damit die Poren der Unterwäsche nicht durch Fettseifen verstopfen und die Wirksamkeit erhalten bleibt. Verzichten Sie außerdem auf Bleichmittel und Weichspüler.

 

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