Putzen mit Essig: Infos und Tipps

Drei unterschiedlich große Glasflaschen mit Essig stehen auf einem Schneidebrett, rechts daneben hängt ein blaues Handtuch.

Essig, wie Sie ihn im Haushalt finden, ist eine verdünnte, wässrige Lösung von Essigsäure (C2H4O2). Als Lebensmittelzusatzstoff trägt er die Nummer E 260. Das sauerschmeckende Würz- und Konservierungsmittel entsteht, wenn Bakterien Alkohol in Essigsäure und Wasser umwandeln. Dieser Prozess zählt übrigens zu den ältesten in der Lebensmittelproduktion. Die Grundlage der sauren Flüssigkeit bilden häufig Wein, Früchte oder Getreide, aus denen die verschiedenen Sorten wie Branntweinessig, Balsamicoessig oder Reisessig hergestellt werden.

Putzen mit Essig ist nur eine Anwendungsmöglichkeit des Würzmittels

Das Würzmittel birgt viele Talente: So setzen einige Essig aufgrund der antibakteriellen Wirkung gerne als Hausmittel bei gesundheitlichen Beschwerden ein. Allerdings eignet sich Essig auch hervorragend zum Putzen und Reinigen. Kalk, Fett und Rost sagt der kostengünstige Helfer den Kampf an. Darüber hinaus sorgt die antiseptische Wirkung von Essig für desinfizierte Oberflächen. Allerdings kann Essigreiniger Schimmel nichts anhaben.

In welchen Formen gibt es Essig für den Haushalt?

Meistens finden Sie Essig im Haushalt flüssig in der Flasche vor. Allerdings können Sie ihn auch als Essigessenz oder Essiggel kaufen. Die Unterschiede der einzelnen Produkte bestehen vor allem in der Konzentration der enthaltenen Säure. Davon dürfen laut „Verordnung über den Verkehr mit Essig und Essigessenz“ auf 100 Millilitern maximal 15,5 Gramm Säure enthalten sein. Essigessenz, die auf chemisch hergestellter Essigsäure basiert, darf maximal 25 Gramm auf 100 Milliliter vorweisen. Essiggel hingegen hält meistens einen konzentrierten Säuregehalt von 12 Prozent.

Essig, der aus biologisch angebauten Zutaten hergestellt wurde, ist im Supermarkt mit entsprechenden Labeln als solcher gekennzeichnet. Im Gegensatz zur synthetisch produzierten Essigessenz ist die Bio-Variante frei von chemischen Zusätzen. Doch Putzen mit Essig schont vor allem die Umwelt, da der Reiniger leicht abgebaut werden kann. Darüber hinaus reicht bereits eine geringe Menge der Flüssigkeit für eine effektive Reinigung aus.

Klarer Essig wird in eine kleine Glasschale geschüttet
Beim Putzen mit Essig sollten Sie ein paar Dinge beachten. Zum Beispiel die Dosierung.© Michelle - stock.adobe.com

Putzen mit Essig – Anwendungstipps

Zum Putzen eignen sich grundsätzlich alle drei Varianten des Essigs, solange das Mischverhältnis entsprechend des Säuregehalts angepasst wird. Dann ist Essig in vielen Bereichen einsetzbar. Küchengeräte werden von Schmutz und Kalk bereits mit einem Teelöffel Essig auf einem halben Liter Wasser befreit. Damit können Sie beispielsweise den Geschirrspüler auswischen oder den Wasserkocher entkalken. Besonders beliebt ist Essig für die Reinigung des Kühlschranks: Die antibakterielle Wirkung der Flüssigkeit löst strenge Gerüche schnell auf, da die geruchsverursachenden Mikroorganismen abgetötet werden.

Wenn es ans Eingemachte geht, entfaltet sich die Kraft von Essigreiniger. Wer puren Essig aufkocht und ihn anschließend ins Abflussrohr gießt, sagt verstopften Rohren den Kampf an. Denn häufig sind es gar nicht Haare, sondern Fett und Schmutz, die das Ablaufen des Wassers verhindern. Und ganz nebenbei entfernt Essig auch Rost.

Putzen mit Essig – Das sollten Sie unbedingt beachten

Bezüglich der Reinigung der Waschmaschine mit Essig scheiden sich die Geister. Während die einen sich dafür aussprechen, raten andere vom Einsatz von Essig ab. Falls Sie dennoch den Versuch wagen wollen, geben Sie beispielsweise 150 Milliliter Essigessenz unverdünnt in die Waschtrommel und stellen einen 60-Grad-Waschgang an. Alternativ können Sie aber auch auf Zitronensäure zurückgreifen. Deren Einsatz für die Waschmaschine ist unbedenklich. Die meisten Reiniger im Drogeriemarkt bestehen zu großen Teilen aus Zitronensäure.

Vorsichtig sollten Sie mit Essigreiniger bei Armaturen und Kachelfugen sein. Die Säure kann mit unterschiedlichen Beschichtungen reagieren und die Fugenmasse angreifen. Auch Böden oder Fensterbänke aus Marmor und Naturstein sollten nach Möglichkeit nicht mit Essig in Kontakt kommen. Dieser löst die im Material abgelagerten Mineralien und schadet demselben auf lange Sicht. Auch Silikonfugen oder Gummi in Kombination mit Essig sind keine gute Idee. Essig löst die Weichmacher der Materialien und sorgt dafür, dass diese hart und spröde werden.

Sogenannter Grünspan entsteht, wenn Sie Kupfer mit Essig reinigen. Der durch die Oxidation entstandene Grünspan ist giftig und damit gesundheitsschädlich. Aluminium hingegen läuft beim Kontakt mit Essigreiniger lediglich an und sieht unschön aus. Doch trotz dieser Ausnahmen brauchen Sie nicht auf chemische Reinigungsmittel zurückgreifen. Eine hervorragende Alternative für die „Sperrbereiche“ von Essig stellt nämlich Zitronensäure dar. 

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