Waschbär beteiligt sich an dem deutschlandweiten Forschungsprojekt „IMKoN“ und entwickelt ein multifunktionales, nachhaltiges (Pausen-)Raumkonzept. Was steckt hinter dem Projekt? Welche Methoden kommen zum Einsatz und was ist bei all dem herausgekommen?
Mehr als drei Jahre lang haben die Technische Universität Berlin und unser Partner, die Alanus-Hochschule, unter dem komplizierten Titel „Integration von MitarbeiterInnen als KonsumentInnen in Nachhaltigkeitsinnovationen“ (IMKoN) geforscht. Vereinfacht ausgedrückt geht es um die Frage: „Wie können erfolgreiche Nachhaltigkeitsinnovationen in Unternehmen entstehen?“ Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit dem Ziel, Instrumente und Handlungsempfehlungen für ein verbessertes Management von Nachhaltigkeitsinnovationen zu entwickeln.

Das Logo des Forschungsprojekts IMKoN
Kern des Projektes IMKoN ist die Zusammenarbeit mit acht Praxispartnern, zu denen auch Waschbär gehört. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Partner-Unternehmen werden aufgefordert, ihr privates Interesse und Engagement für nachhaltige Themen am Arbeitsplatz einzubringen. Wie das gehen soll? Mit der Kreativ-Methode Design Thinking.
Design Thinking als Kreativmethode – Was ist das?
Design Thinking beschreibt die Idee, aus Nutzer-Perspektive ein Problem zu betrachten und Lösungsansätze zu schaffen. Drei Prinzipien sind dabei von Relevanz: Die Design Thinker eines Teams sollten möglichst heterogen sein, damit sie unterschiedliche Sichtweisen auf das Problem haben. Zweitens sollte ein flexibler Raum zur Verfügung stehen, in dem es bewegbare Möbel gibt, ausreichend Platz für Präsentationen und Materialien, die zum Ausprobieren von Ideen genutzt werden können. Und drittens beschreibt die Methode ein Verfahren mit sechs Schritten vom Verstehen bis hin zum Testen.
Wie beteiligt sich Waschbär am Forschungsprojekt IMKoN?
Für Waschbär ist die Möglichkeit zur Teilnahme an einem solchen Forschungsprojekt natürlich eine tolle Chance, Innovationsprozesse gestalten zu lernen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzubinden und gleichzeitig von einem Forschungsteam begleitet zu werden. Daher steht schnell eine Frage im Raum, die die Mitarbeiter schon länger bewegt: „Welche Möglichkeiten haben wir, unsere Pausen nachhaltiger und gleichzeitig erholsamer zu gestalten?“ Gar nicht so einfach! Denn die Räumlichkeiten im angemieteten Firmengebäude sind limitiert. Ausgangslage zu Projektstart sind ein etwas veralteter Pausenraum und fehlender Platz für Initiativen von und für Mitarbeiter wie das Tai-Chi-Angebot, Adventsbasteln, Diskussionsrunden oder Kleidertausch-Tage. Aktionen, die bei Waschbär eigentlich typisch sind, aber auf Grund des Platzmangels oftmals nur schwer stattfinden können.

Eine Anforderung der Mitarbeiter an den neuen Pausenraum war die Möglichkeit, diesen für Aktionen wie einen After-Work-Yogakurs nutzen zu können. Daher lassen sich die Stühle und Tische einfach und praktisch aus dem Weg räumen.
Mit Buntstiften und Knete entsteht die Idee für einen neuen Pausenraum
Start des Praxisteils bei Waschbär sind drei Tage intensiver Workshops, in denen eine Gruppe von Mitarbeitern aus den unterschiedlichsten Abteilungen vom Forschungsteam begleitet werden. Auf vielen bunten Post-its entstehen verrückte, ausgefallene, teilweise utopische, aber auch praktikable innovative Ideen zur Lösung des oben genannten Problems. In der Testphase werden verschiedene Konzepte mit Knete, Pappkartons, Schere und Buntstifte als Prototypen umgesetzt und vielen weiteren Mitarbeitern präsentiert, die ihre Ideen und Meinungen miteinbringen. So entsteht schlussendlich ein finales Pausenraumkonzept, dass nun umgesetzt werden soll.
Von der Theorie in die Praxis – der Pausenraum nimmt Farbe an
Doch der weitere Weg ist zunächst sehr holprig. Einige Hürden gilt es zu überwinden wie die Finanzierung des Projekts und die Einhaltung von Brandschutzbestimmungen. Doch die Aussicht auf einen gemeinsamen Ort zum Verweilen macht Mut. Für alles gibt es letztendlich eine Lösung und bei der Umsetzung packen alle Mitarbeiter fleißig mit an: Der Boden wird selbst verlegt, die Küche kurzerhand umgebaut und während einer „Streich-Disco“ mit Musik und guter Stimmung erstrahlt der Raum in türkis-blau. Das war die Gewinner-Farbe der Abstimmung, an der alle Waschbär Mitarbeiter zuvor teilnehmen konnten.
Neue nachhaltige Möbel liefert ein Schreiner aus der Region. Das Besondere an dem neuen Möbelkonzept: Der Raum lässt sich innerhalb weniger Minuten frei räumen. Die Tische werden an den Rand geschoben, die Stühle an der Wand aufgehängt und dann kann es losgehen mit Tai-Chi oder Rückenschule. Dekorationselemente aus dem Waschbär-Sortiment runden das Raumkonzept ab.
Es folgt die feierliche Eröffnung mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seinen Namen – FreiRaum – erhält der Pausenraum nach einem firmeninternen Namenswettbewerb. Er spiegelt die Vielfalt an Möglichkeiten wider, die der Raum den Mitarbeitern bieten soll.

Vollständig eingerichtet und gestrichen zeigt sich der neue Pausenraum bei Waschbär. Weil er so variabel gestaltbar ist, trägt er seinen Namen Freiraum völlig zurecht.
Erkenntnis aus dem IMKoN-Projekt: Nachhaltigkeitsinnovationen durch Mitarbeiter sind ökonomisch und sozial sinnvoll
Und sind die Pausen denn jetzt erholsamer – so wie es in der Forschungsfrage gefordert war? Definitiv! Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzen den neuen Raum häufiger und lieber. Die Entspannungskurse laden zum Erholen nach Feierabend ein. Neue freundschaftliche Kontakte sind während der zahlreichen Aktionen geknüpft worden, was sich auch positiv auf das Pausenerlebnis auswirkt. Im Unternehmen wirkt das Projekt also nachhaltig.
Und auch das Forschungsteam zieht ein positives Resümee für die Frage, ob Mitarbeiter in Innovationsprozesse einbezogen werden sollten. So ist es nicht nur ökonomisch sinnvoll, Ressourcen aus dem eigenen Unternehmen zu nutzen. Mitarbeiter entwickeln zudem eine stärkere Bindung an ihren Arbeitgeber, eine höhere Zufriedenheit und leisten mehr. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die erarbeiteten Vorschläge im Prozess zur Umsetzung kommen. Sonst droht der gegenteilige Effekt und es entstehen Frustration und Unmut.
Waschbär bedankt sich an dieser Stelle nochmals herzlich beim IMKoN-Forschungsteam für die Unterstützung und die gute Zusammenarbeit während des Projekts!
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