Einfach selbst gemacht: Knuspriges Knäckebrot

Selbst gemachtes Knäckebrot liegt auf einem Holzbrett, neben dem Dips in kleinen Schalen stehen.

Knäckebrot gibt es seit mehr als 1.000 Jahren. Erfunden wurde es im hohen Norden Europas, in Schweden. Die Wikinger brauchten das „knäckebröd“ auf ihren Entdeckungsfahrten als Proviant. „Knäckebröd“ leitet sich von dem Wort „knäcka“ ab, was so viel wie „knacken“ bedeutet. Und es knackt, weil es wenig Wasser enthält und dadurch aushärtet. Die findigen Nordländer entwickelten schon damals raffinierte Methoden, um dem Brot beim Backen Feuchtigkeit zu entziehen. So entstand knuspriges Brot, das lange hält und nicht schimmelt, sofern es trocken aufbewahrt wird. Eine willkommene Nahrung für die Seefahrer auf ihren oft monatelangen Reisen über die Meere.

Das Knäckebrot erreicht Deutschland

In Deutschland war Knäckebrot bis 1927 weitgehend unbekannt. Damals wurde das Ur-Knäcke in der ersten Knäckebrot-Fabrik in Berlin gebacken. Lange war der einzige Hauptbestandteil Roggen, bevor neue Varianten mit Dinkel, Vollkorn und Sesam Abwechslung brachten. Die Industrie übernahm nach und nach die Produktion. Sie verfügte über die nötigen Vorrichtungen, um das Brot sehr kurz und sehr heiß backen und anschließend trocknen zu können. Zu dieser Zeit gehörte es sogar zum guten Ton, Gäste zu Hause mit Knäckebrot zu verwöhnen. Dabei ging es weniger um das Knäckebrot an sich, sondern eher um die schmackhaften Beläge, mit denen man das Backwerk aufwändig verzierte. Doch dann verschwand das selbst gebackene Knäckebrot langsam wieder von den Tischen – auch in Skandinavien.

Knäckebrot neu entdeckt – mehr als nur trockenes Brot

Vielen Menschen kommt beim Gedanken an Knäckebrot eine trockene Scheibe Brot in den Sinn. Aber zum Glück löst sich das verstaubte Image seit einigen Jahren auf, denn skandinavische Bäckereien und Gastronomiebetriebe haben das knusprige Brot wiederentdeckt. Sie bieten es als Delikatesse mit langjähriger Tradition an. Auch in Deutschland erlebt das Schwedenbrot so viel Zuspruch wie selten – allerdings als selbst gemachte Variante mit Kernen und Körnern. Ohne Aromastoffe, Geschmacksverstärker, unerwünschte Fette und zu viel Salz. Selbst gebackenes Knäckebrot punktet mit knackigen Zutaten wie Leinsamen, Sonnenblumenkernen und Nüssen, die viele Vitamine und Mineralstoffe enthalten.

Knäckebrot selbst machen – eine leckere und würzige Knabberei

Mit den richtigen Zutaten verwandelt sich selbst gebackenes Knäckebrot schnell zu einer herzhaften Knabberei, der niemand widerstehen kann. Geriebener Hartkäse, scharfes Paprikapulver, Chiliflocken, Thymian und Rosmarin verleihen dem Knabberkram eine würzige Note. Frische Dips und Aufstriche wie veganes Mett oder ein Zucchini-Aufstrich runden das Geschmackserlebnis ab. Knäckebrot ist einfach zu backen und hält sich an einem dunklen Ort in Aufbewahrungsdosen wochenlang. Wer Lust auf Knabbereien hat, findet so immer einen Vorrat im Schrank.

Die Zutaten für das selbst gemachte Knäckebrot sind in Schüsseln um ein Holzbrett herum aufgestellt.
Nüsse, Samen, Kerne – das selbst gemachte Knäckebrot ist lecker und gesund.© Eva S.

Knäckebrot als Backmischung verschenken

Knäckebrot riecht und schmeckt besonders lecker, wenn es ganz frisch ist – am besten warm aus dem Ofen. Überraschen Sie Familie und Freundeskreis mit selbst gemachten fertigen Mischungen zum Backen. Einfach alle Zutaten für das Knäckebrot – außer Öl und Wasser – in ein verschließbares Glas einfüllen. Wer mag, bedruckt noch ein schönes Etikett mit dem Rezept beziehungsweise den Anweisungen zum Backen. Ein schönes selbst gemachtes Geschenk oder Mitbringsel.

Rezept für selbst gemachtes Knäckebrot

Hier können Sie das Rezept für selbst gemachtes Knäckebrot als PDF herunterladen.

Zutaten

für ein Backblech Knäckebrot

  • Schüssel
  • großer Schneebesen oder Kochlöffel
  • Pizzaschneider oder Wiegemesser und scharfes Messer
  • Backblech
  • Backpapier
  • 100 g kernige Bio-Haferflocken
  • 80 g Vollkorn-Bio-Dinkelmehl
  • 100 g Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Pinienkerne, gehackte Nüsse und Mandeln, gemischt und sehr klein gehackt, in Bio-Qualität
  • 25 g Sesamkörner
  • 25 Leinsamen
  • 1 EL Olivenöl
  • 250 ml Wasser
  • 1 große Prise Salz

Zubereitung

  1. Alle trockenen Zutaten in einer Schüssel miteinander vermischen.
  2. Öl und Wasser hinzufügen und so lange mit dem Kochlöffel oder einem großen Schneebesen unterrühren, bis eine klebrige Masse entsteht.
  3. Alles zum Quellen zehn Minuten in den Kühlschrank stellen.
  4. Den Teig gleichmäßig auf dem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilen. Darauf achten, dass der Teig auch in der Mitte des Backblechs dünn ausgerollt ist.
  5. Etwa 15 Minuten im vorgeheizten Backofen bei 170 °C Ober- und Unterhitze backen und aus dem Ofen holen.
  6. Den Teig in Stücke schneiden. Entweder als rechteckiges Knäckebrot (6 x 10 cm) oder als schmale Streifen beziehungsweise kleine Dreiecke zum Knabbern.
  7. Das Blech mit der vorgebackenen Teigmasse weitere 45 bis 55 Minuten backen.
  8. Am Ende der Backzeit kurz testen, ob sich das Knäckebrot zerbrechen lässt. Falls nicht, weiterbacken und ständig kontrollieren, damit nichts verbrennt.
  9. Wenn der Boden nicht gleichmäßig bedeckt ist, sind die Stücke am Rand oft gebräunter und knuspriger als die in der Mitte. Einfach die Randstücke herausnehmen und die dickeren Stücke noch mal fünf Minuten nachbacken und eventuell umdrehen. Danach auskühlen lassen.

Selbst gemachtes Knäckebrot: Tipps und leckere Varianten

  • Es gibt auch fertige Kernemischungen in Bio-Qualität, die leckere Körner und Kerne enthalten. In den Mischungen ist jedoch oft nur wenig Sesam enthalten. Deshalb zusätzlich 20 bis 30 Gramm Sesamkörner hinzufügen – sie geben dem Knäckebrot noch mehr Röstaroma. Letzteres lässt sich auch durch kurzes Anrösten der klein gehackten Kerne ohne Fett erzeugen.
  • Die Haltbarkeit von Knäckebrot ist abhängig von Lagerung und Wassergehalt. In der Industrie sind es Monate, weil das Knäckebrot sehr heiß gebacken wird. Selbst gemachtes Knäckebrot hält auf jeden Fall ein paar Wochen, wenn es dunkel und trocken gelagert wird.
  • Variante 1: Knäckebrotteig mit geriebenem Parmesan oder veganem Käse bestreuen, nach 15 Minuten Backen in schmale Streifen schneiden und weitere 50 Minuten backen. Schmeckt besser als jede handelsübliche Käsestange.
  • Variante 2: Dem Teig etwa 50 Gramm Sesam, ein wenig Paprikapulver und ein paar Chiliflocken oder etwas Kurkuma beimischen. Den Teig so dünn wie möglich ausstreichen und nach zehn Minuten in kleine Dreiecke oder Ministückchen schneiden. Danach weiterbacken wie im Rezept beschrieben. Das ist eine wunderbare Alternative zu Chips und industriell gefertigten Käsestangen.
  • Nach dem Backen kann man das Brot nicht mehr exakt schneiden, dann lässt es sich nur noch brechen. Das funktioniert gut auf einem großen Brett. Einfach mit einem festen Gegenstand, wie zum Beispiel einem Küchenhammer, in Stücke brechen.

 

1 Kommentare
  • Tja, im restlichen Europa kannte man dafür Zwieback… „zwi gebacken“ … und ebenfalls gut trocken, ohne dabei so schnell „hart“ zu zerbrechen wie Knäckebrot dafür aber „weich“ ,-)

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